Gehörsinn


Der Gehörsinn ist für Hauskatzen von entscheidender Bedeutung. Sie sind bekannt für ihre außergewöhnliche Fähigkeit, Geräusche zu hören und zu lokalisieren. Katzen haben ein bemerkenswertes Gehör, das ihnen hilft, ihre Umgebung wahrzunehmen, Beute zu jagen und sich vor potenziellen Gefahren zu schützen.

 

Die Ohren einer Katze sind äußerst empfindlich und können hohe Frequenzen wahrnehmen, die für den Menschen nicht hörbar sind. Während der Mensch einen Frequenzbereich von etwa 20 Hz bis 20.000 Hz hören kann, können Katzen Geräusche im Bereich von 48 Hz bis 85.000 Hz wahrnehmen. Dies bedeutet, dass Katzen eine viel größere Bandbreite an Geräuschen hören können als Menschen. Ihre empfindlichen Ohren ermöglichen es ihnen auch, subtile Geräusche wahrzunehmen, wie zum Beispiel das Rascheln einer Maus im Gras oder das Flattern eines Insekts.

 

Ein bemerkenswertes Merkmal der Katzenohren sind die Ohrmuscheln, die beweglich sind und unabhängig voneinander drehen können. Dies ermöglicht es Katzen, Geräusche in verschiedenen Richtungen zu lokalisieren. Während wir Menschen unsere Ohren in Richtung des Geräuschs ausrichten müssen, können Katzen ihre Ohrmuscheln drehen, um den Klang genau zu orten. Dies ist besonders nützlich bei der Jagd, da Katzen ihre Beute oft verfolgen, indem sie den Geräuschquellen folgen.

 

Der Gehörsinn spielt auch eine wichtige Rolle in der sozialen Kommunikation bei Katzen. Sie können verschiedene Arten von Lautäußerungen wie Miauen, Fauchen, Knurren und Schnurren produzieren, um ihre Stimmung, Bedürfnisse oder Absichten auszudrücken. Katzen haben gelernt, die Klangmuster anderer Katzen zu interpretieren und auf diese Weise Informationen auszutauschen.

 

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Gehörsinns von Katzen ist ihre Fähigkeit, Geräusche zu filtern und wichtige Signale von Hintergrundgeräuschen zu unterscheiden. Sie können hohe Frequenzen auch in einer lauten Umgebung wahrnehmen und ihre Aufmerksamkeit darauf richten. Dies ermöglicht es ihnen, selbst bei viel Lärm die Geräusche ihrer Beute zu verfolgen.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass der Gehörsinn von Katzen auch empfindlich gegenüber lauten Geräuschen ist. Plötzliche laute Geräusche können bei Katzen Stress und Angst verursachen. Daher ist es ratsam, laute Geräusche in der Nähe von Katzen zu vermeiden oder sie langsam daran zu gewöhnen, um ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden zu gewährleisten.

 

Insgesamt ist der Gehörsinn der Hauskatze außergewöhnlich ausgeprägt und spielt eine entscheidende Rolle in ihrem täglichen Leben. Ihre empfindlichen Ohren, die Fähigkeit, Geräusche zu lokalisieren und wichtige Signale von Hintergrundgeräuschen zu unterscheiden, tragen dazu bei, dass Katzen erfolgreiche Jäger sind und sich in ihrer Umgebung zurechtfinden können.


1 äußerer Gehörgang 6 Hörnerv
2 Hammer, Amboss, Steigbügel 7 Schnecke
3 Trommelfell 8 Schneckengang
4 Mittelohr 9 ovales Fenster
5 Eustasische Röhre 10 Ohrmuschel

Laute Geräusche sind für Ihren Hausgenossen eine Qual – verständlich bei einem so sensiblen Gehör. In der freien Natur ist das Gehör beim Beutefang unerlässlich. Die Ohren lassen sich mittels vieler kleiner Muskeln unabhängig voneinander jeder Geräuschquelle entgegen drehen – bis zu einem Winkel von 180 Grad. Mithilfe einer Art Radarsystem kann die Katze sogar innerhalb von Sekunden feststellen, ob sich die Geräuschquelle von links nach rechts bewegt, sich entfernt oder näher kommt. Auch ist die Katze in der Lage, aus einer Vielzahl verschiedener Töne einen einzigen herauszuhören, wenn dieser für sie von Bedeutung ist (beispielsweise das Miauen eines Katzenbabys oder eine Gefahrenquelle).

 

Da Katzen Töne im Bereich von 50 bis 60 Kilohertz wahrnehmen können, sind sie sogar in der Lage, die Gespräche der Mäuse zu belauschen, die sich mit Fieplauten (um 40 Kilohertz) verständigen. So hört eine Katze genau, wenn eine Maus oder eine Ratte ihr Schlupfloch verlässt.