Die Haut


Die Haut der Hauskatze ist ein faszinierendes und vielseitiges Organ, das eine Reihe wichtiger Funktionen erfüllt. Sie ist das größte Organ des Körpers und dient als Schutzbarriere gegen äußere Einflüsse. Die Haut einer Katze besteht aus verschiedenen Schichten, die jeweils spezifische Aufgaben haben.

 

Die äußerste Schicht der Haut wird als Epidermis bezeichnet. Sie ist dünn und besteht aus vielen Schichten von Zellen, die sich ständig erneuern. Die Epidermis schützt die darunterliegenden Gewebe vor Verletzungen und Infektionen. Außerdem enthält sie Melanozyten, die für die Pigmentierung der Haut verantwortlich sind und der Katze ihr charakteristisches Fellmuster verleihen.

 

Direkt unter der Epidermis befindet sich die Dermis, auch bekannt als Lederhaut. Die Dermis besteht aus Bindegewebe, Blutgefäßen, Nervenenden und Haarfollikeln. Sie ist für die Festigkeit und Elastizität der Haut verantwortlich. Die Haarfollikel in der Dermis produzieren das Katzenfell, das sowohl isolierende als auch schützende Funktionen hat. Die Nervenenden in der Dermis ermöglichen es der Katze, Berührungen, Temperaturveränderungen und Schmerzreize wahrzunehmen.

 

Unter der Dermis liegt die Subkutis, die auch als Unterhautfettgewebe bezeichnet wird. Diese Schicht besteht aus Fettzellen, die der Katze Wärmeisolierung und Energiespeicherung bieten. Das Unterhautfettgewebe dient auch als Polsterung und schützt die inneren Organe vor Stößen und Verletzungen.

 

Die Haut der Hauskatze hat spezielle Drüsen, die eine Vielzahl von Substanzen produzieren. Die Talgdrüsen produzieren Talg, eine ölige Substanz, die das Fell geschmeidig hält und vor Austrocknung schützt. Die Schweißdrüsen der Katze sind in den Pfotenkissen konzentriert und helfen, die Körpertemperatur zu regulieren. Eine weitere Art von Drüsen sind die Duftdrüsen, die sich hauptsächlich im Gesichtsbereich befinden. Diese Drüsen geben Duftmarkierungen ab, die zur Markierung des Reviers dienen.

 

Die Haut der Hauskatze ist auch in der Lage, sich selbst zu reparieren. Bei Verletzungen oder Kratzern beginnt die Haut den Heilungsprozess, indem sie neue Zellen produziert, um die beschädigten Bereiche zu ersetzen.

 

Die Haut der Hauskatze erfüllt also eine Vielzahl von wichtigen Funktionen, angefangen von Schutz und Wärmeregulierung bis hin zur Sinneswahrnehmung und Kommunikation. Sie ist ein bemerkenswertes Organ, das dazu beiträgt, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Katze zu erhalten.


Nur bei der Sphinx oder Nacktkatze ist die Haut nahezu gänzlich unbehaart. Die pigmentierten Bereiche entsprechen den Farbflecken im Fell einer Lang- oder Kurzhaar-Katze.

Talg- und Schweißdrüsen

 

Die Talgdrüsen liegen in der Unterhaut unmittelbar neben den Haarfollikeln und sondern eine ölige Substanz ab. Diese wird über winzige Öffnungen, die Poren, beim Putzlecken über das Fell verteilt und verleiht ihm seinen seidigen Glanz. Zugleich werden Haut und Haare so wirksam imprägniert.

Oft wird behauptet, Katzen hätten keine Schweißdrüsen und könnten daher nicht schwitzen. Das stimmt aber nicht ganz. Zwar sind die Schweißdrüsen in der Haut unterm Fell verkümmert, aber zwischen den Zehenballen, an den Lippen und im Kinnwinkel sitzen gut ausgebildete Schweißdrüsen. Der dort produzierte Schweiß ist allerdings viel zu wenig, um eine merkliche
Abkühlung des erhitzten Körpers zu bewirken. Diese Funktion übernimmt in erster Linie der beim Putzen auf dem Fell verteilte Speichel.


1 Epidermis 6 Bakterien
2 Haarbalg 7 Fresszelle
3 Talddrüse 8 Haarbalgenentzündung
4 Entzündung nach Flohstich 9 tiefe bakterielle hautentzündung
5 Haarbalgmilben

Empfindliche Haut

 

Bestimmte Bereiche des Körpers, der Nasenspiegel zum Beispiel oder die unbehaarten Sohlenballen, sind besonders empfindlich. Über Druckrezeptoren an ihren Pfoten können Katzen sogar Schwingungen wahrnehmen und natürlich auch feststellen, ob eine Oberfläche warm oder kalt ist. Die Sohlenballen geben dem Tier außerdem Trittsicherheit, ermöglichen schnelle Drehungen und plötzliches Bremsen ohne auszugleiten. Die Oberhaut ist zwar an diesen Stellen
besonders dick, aber nicht durch zusätzlichen Haarwuchs geschützt.

Schnittverletzungen an dieser Stelle ziehen heftige Blutungen nach sich.

 

Interessant

 

Die Haut einer Katze ist am Bauch sehr dünn (nur 0,4 mm) und im Nacken sehr dick (ca. 2 mm). Deshalb klammern sich Kater während der Paarung wohl auch am Nacken ihrer Partnerin fest.

Wenn die Katze will, entwindet sie sich jedem Griff! Ihre Haut ist nämlich sehr elastisch und - mit Ausnahme weniger Körperstellen - nur locker mit den darunter liegenden Geweben verbunden.

 

Wie bilden Katzen eigentlich neue Haut?

 

Ihre Oberhaut wird von unten ständig mit frischen Zellen versorgt, die die älteren Hautzellen nach außen drängen, wo sie verhornen und schließlich an der Hautoberfläche als tote Zellreste abschilfern. Ein System, das den körpereigenen Schutzmantel intakt hält, von Steroiden allerdings beeinträchtigt werden kann.
Steroidhaltige Medikamente sollten daher nur unter ärztlicher Kontrolle verabreicht werden.

 

Warum haben Katzen unterschiedliche Hautfarben?

 

Ihre Hautfarbe hängt von der genetisch bedingten Dichte der Pigmentzellen ab, passt aber stets zur Haarfarbe.
Weiße Katzen zum Beispiel haben rosige Haut ohne jede Pigmentierung. Bei dunklen Fellflecken ist die Haut unter dem Fleck ebenfalls dunkel.