Der Verdauungsapparat
Der Verdauungsapparat der Hauskatze ist ein faszinierendes und komplexes System, das es ihr ermöglicht, Nahrung effizient zu verdauen und die für ihr Wachstum und ihre Energieversorgung benötigten Nährstoffe aufzunehmen. Die Verdauung der Katze beginnt bereits im Maul, wo sie Nahrung zerkaut und mit Speichel vermengt. Im Vergleich zu anderen Tieren hat die Katze jedoch keine ausgeprägte Speichelproduktion, was bedeutet, dass die eigentliche Verdauung hauptsächlich im Magen und Darm stattfindet.
Sobald die Nahrung den Magen erreicht, beginnt die chemische Verdauung. Der Magensaft der Katze enthält Verdauungsenzyme wie Pepsin, die Proteine abbauen können. Dies ist besonders wichtig, da Fleisch eine wesentliche Komponente der katzenartigen Ernährung ist. Der Magen der Katze ist muskulös und kann sich zusammenziehen, um die Nahrung zu kneten und zu vermengen. Dadurch wird eine effektive Zerkleinerung und Durchmischung der Nahrung gewährleistet.
Von dort aus gelangt der Speisebrei in den Dünndarm, wo die eigentliche Aufnahme der Nährstoffe stattfindet. Der Dünndarm ist der längste Abschnitt des Verdauungstrakts und ist in mehrere Abschnitte unterteilt: den Zwölffingerdarm, den Leerdarm und den Krummdarm. Hier kommen Galle und Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse ins Spiel. Die Galle hilft bei der Fettverdauung, während die Verdauungsenzyme Kohlenhydrate, Proteine und Fette weiter abbauen, um sie für die Aufnahme durch die Darmwand vorzubereiten.
Der Dünndarm der Katze hat eine große Oberfläche, die mit winzigen fingerförmigen Ausstülpungen namens Zotten bedeckt ist. Diese Zotten erhöhen die Oberfläche und ermöglichen eine bessere Aufnahme der Nährstoffe in den Blutkreislauf. Einige Nährstoffe, wie Glukose und Aminosäuren, werden direkt ins Blut aufgenommen, während Fette in Lymphgefäße aufgenommen werden, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen.
Der unverdauliche Teil der Nahrung gelangt schließlich in den Dickdarm, wo Wasser und Elektrolyte resorbiert werden. Der Kot wird durch die Kontraktion der Darmmuskulatur geformt und gelangt dann in den Enddarm, wo er bis zur Ausscheidung gespeichert wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Hauskatze ein sogenannter obligater Fleischfresser ist, was bedeutet, dass sie eine Ernährung benötigt, die reich an tierischen Proteinen ist. Ihr Verdauungssystem ist auf den Abbau und die Aufnahme von tierischen Proteinen ausgerichtet, und daher sollten Katzen eine ausgewogene Ernährung erhalten, die ihren spezifischen Bedürfnissen entspricht.
Insgesamt ist der Verdauungsapparat der Hauskatze eine bemerkenswerte Anpassung an ihre fleischbasierte Ernährung. Das effiziente Verdauungssystem ermöglicht es ihnen, die Nährstoffe, die sie benötigen, aus ihrer Nahrung zu gewinnen und einen aktiven und gesunden Lebensstil zu führen.
Zersetzung der Proteine
Da Verdauungsenzyme ein alkalisches Medium brauchen, neutralisiert der Dünndarm die im Speisebrei enthaltene Magensäure durch Bikarbonat. Anschließend wandeln Enzyme die komplexen Molekülverbindungen der Proteine in Aminosäuren um, die von der Darmwand aufgenommen und über das Blut in die Leber weiter geleitet werden. Der übrige Speisebrei fließt in den Dickdarm, wo er durch Entzug von Wasser und Vitaminen zur Fäkalie wird. Über Mastdarm und After gelangen die vom Organismus nicht verwerteten Reststoffe der Nahrung als Exkremente aus dem Körper.
Interessant
Der Magen einer ausgewachsenen Katze ist ziemlich klein: Er fasst nur 300 ml Inhalt.
Etwa dreißig Minuten braucht die Nahrung, um den Weg vom Maul zum Magen zurückzulegen. Durch die peristaltischen Bewegungen der Verdauungsorgane wird der Speisebrei von dort aus dann weiter transportiert.
Kleine Drüsen im Mastdarm produzieren ein Sekret, das mit den Exkrementen ausgeschieden wird und eine markierende Funktion erfüllt.
Meine Katze erholt sich gerade von einer Magen-Darm-Infektion. Der Tierarzt hat mir jetzt probiotische Ernährung empfohlen. Wie wirkt die eigentlich?
Der Verdauungstrakt enthält normalerweise jede Menge gesunder Bakterien, die verhindern, dass sich schädliche Kulturen dort einnisten. Nach einer Darmerkrankung ist die Anzahl dieser Bakterien meist stark dezimiert. Probiotika unterstützen den Wiederaufbau der Darmflora: Sie enthalten gesundheitsfördernde Bakterien, die den Heilungsprozess beschleunigen.
Welche Aufgabe kommt den Magensäuren zu?
Im gesunden Organismus erleichtern Magensäuren die Verdauungsarbeit. Sie töten schädliche Mikroben, bevor diese den nachfolgenden Teil des Verdauungstraktes angreifen.